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Regionale Geschichte macht Schule

ProjektSchüler schreiben über das Leben auf Rügen vom zweiten Weltkrieg bis zum Mauerfall
Bergen – Die Finger huschen über die Tastatur – Pia hat vor kurzem erst einen Zeitzeugen befragt. Jetzt schreibt sie seine Erlebnisse in Geschichtenform auf. „Das macht die Sache für den Leser interessanter.” Der Leser – das wird der spätere Käufer des Buches, das sie und etwa zehn Mitschüler im Projektfach Geschichte erarbeiten.
Auf der anderen Seite des Raumes rascheln Blätter. Tony und Hannes sind schon ein Stück weiter: sie haben schon ein gutes Stück ihrer Geschichten geschafft und lesen gegenseitig Korrektur. Dabei guckt ihnen Irina Wichert über die Schulter. Sie ist sichtlich begeistert über das Schreibtalent ihrer Schüler. „Sie haben allesamt einen wirklich schönen eigenen Stil”, erklärt die Lehrerin. Sie betreut den Kurs und gibt schon seit 2003, gemeinsam mit ihrem Ehemann Sven, Bücher, die von Schülern der Sekundarstufe zwei des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums erarbeitet wurden. Bereits fünf Bände wurden so veröffentlicht, mit einer Gesamtauflage von über 10.000 Exemplaren. Der Sechste ist schon so gut wie druckfertig und soll im kommenden Sommer folgen.
Thematisch wird in den Schriften Rügen historisch beleuchtet – vom zweiten Weltkrieg bis zum Fall der Mauer beschreiben freiwillige Zeitzeugen, wie sie die jeweilige Zeit auf Deutschlands größter Insel erlebt haben. Historische Fakten sind dabei immer im Hinterkopf, stehen allerdings nicht im Vordergrund. „Es ist schon eine große Leistung, die wir den Schülern abverlangen”, weiß Wichert. Denn nicht immer ist es leicht, sich auf die Zeitzeugen einzustellen, in deren Privatsphäre die Schüler in ihren Befragungen unweigerlich eindringen. Das aber, so Wichert weiter, fördere soziale Kompetenzen und das Fingerspitzengefühl der Elftklässler.
Der siebente Band, an dem die Schüler derzeit arbeiten, steht ganz im Zeichen der „Jugend auf Rügen”. Da ist es verständlich, dass nicht jeder Zeuge mit seinem jugendlichen Leben in der Öffentlichkeit stehen möchte. „Auch das ist kein Problem”, meint Wichert, „Wer nicht möchte, dass sein Name im Buch erscheint, kann uns das natürlich sagen, sodass wir ein Pseudonym verwenden.”
Wer keine Scheu hat, sich den Fragen der Schüler über die eigene Vergangenheit zu stellen, kann sich gerne unter 03838-3150280 melden. Die Bücher sind unter Schriften erhältlich.
Niklas, Pia, Dorothea und Anna holen sich Anregungen für ihre Geschichten aus den bereits veröffentlichten Büchern.
23.12.2011
Kommentare (1)
  • Lea K.
    Lea K.
    DDR
    05.11.2013, 10:33
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Titelbild Regionale Geschichte macht Schule
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