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Unser Studium in Schottland

InternationalWährend Pauline sich ein Jahr Bedenkzeit nach dem Abi gönnte und unter der Sonne Australiens über ihre Zukunft nachdachte, stand für Felix das Ziel des Politikstudiums schon während der Schulzeit fest. Da Pauline schon ein Jahr in England verbracht hat konzentrierte sie sich bei ihrer Suche nach einem Studienplatz auf die englischsprachigen Universitäten in Europa. Zum Glück ist Englisch so weit verbreitet, dass mittlerweile fast alle Universitäten in Frage kämen. Allerdings ist es ja nicht nur die Universität, sondern auch das Land in dem man für eine gewisse Zeit lebt. Also musste sie sich überlegen, ob sie wirklich bereit war eine neue Sprache zu lernen.
Auch das Geld hat natürlich für beide eine wichtige Rolle gespielt, denn man möchte ja soweit es geht von seinen Eltern unabhängig sein und nicht ständig nach Geld fragen müssen. Nachdem sie all diese Dinge in Betracht gezogen hat, kam für sie nur ein Land in Frage – Schottland!

Erstens werden EU-Bürgern die Studiengebühren erlassen und vom Staat bezahlt, zweitens gibt es dort Studiengänge die für beide von uns optimal aussahen, Meeresbiologie und Politik & Internationale Beziehungen.

Heutzutage läuft vieles über das Internet ab und so auch die Bewerbung für das Studium.
Natürlich wäre es von Vorteil die Universitäten selber unter Augenschein zu nehmen, doch das war bei keinem von uns möglich, da wir beide die Tage der offenen Tür verpasst haben.
So mussten wir uns ganz auf die Websites und Feedbacks der Studierenden, Professoren und ehemaligen Studenten verlassen. In Großbritannien gibt es ein Onlinebewerbungsportal namens UCAS. Über dieses Portal kann man sich an fünf Universitäten seiner Wahl bewerben. Dort gibt man all seine Informationen über schulische Ausbildung, Praktika, Jobs etc. an. Nachdem all diese Informationen erfragt wurden, wird man gebeten eine Art Motivationsschreiben zu formulieren. Zu diesen Informationen kommen noch Zeugnisse Empfehlungsschreiben und offizielle Englischtests dazu. Paulines Vorteil war, dass sie schon einige Zeit in englischsprachigen Ländern verbracht hatte und somit kein Test erfoderlich war. Felix hingegen musste den IELTS-Test bestehen, der sich mit gutem Schulenglisch jedoch nicht als allzu große Herausforderung darstellte. Das Wichtigste an der Bewerbung ist jedoch das Motivationschreiben, denn das bekommen die Universitäten als erstes zu Gesicht! Während Pauline bestimmt an die zwei Wochen an diesem Schreiben gesessen hat um es zu perfektionieren, hat Felix eher weniger Einsatz dabei gezeigt und wurde deshalb nur an einer Uni angenommen. Letztendlich hat sich Paulines Mühe gelohnt, denn sie konnte zwischen drei verschiedenen Unis wählen. Das ist jedoch einfacher gesagt als getan.
Für sie hieß das noch einmal die drei Universitäten genau unter die Lupe nehmen, um auch ja die richtige Entscheidung zu treffen. Nach tagelangem hin und her, hatte sie dann endlich ihre endgültige Entscheidung getroffen – ab September 2015 würde sie an der University of Stirling studieren! Die endgültige Entscheidung in Schottland zu studieren ist natürlich einerseits aufregend, kann auf der anderen Seite jedoch durchaus auch beängstigend sein.

Dann wurde es ernst. Wir bekamen Post von der Universität mit einem offiziellen Schreiben und weiteren Informationen zum Ablauf der Immatrikulation. Zum Glück kann man alles online erledigen und war nicht gezwungen persönlich zur Universität zu fahren. Doch wo sollten wir wohnen? Normalerweise gibt es genügend Studentenwohnheime und ein Platz ist für jeden Neuankömmling garantiert. Die Websites bieten viele Informationen zu den einzelnen Wohnheimen und man konnte sich zwischen einigen entscheiden. Auch für das Wohnheim mussten wir uns bewerben und das so schnell wie möglich, denn natürlich wollen viele Erstsemester ins Wohnheim, um sich erst einmal einzugewöhnen und sich das Unileben für den Anfang etwas zu erleichtern. Man darf Studentenwohnheime in Schottland preislich jedoch nicht mit denen in Deutschland vergleichen, eine billige Alternative sind sie eher nicht. Sobald man sich in Schottland eingelebt hat, kann man jedoch nach preisgünstigeren Wohnungen Ausschau halten.

Im September war es dann soweit und Pauline flog nach Schottland. Als erstes ging es zur alljährlichen Freshers Week, eine Woche die ganz den Erstsemestern gewidmet ist. Das Beste war das ganze gratis Merchandisingmaterial, was man bekommen hat! Sie hat alles mitgenommen was ging. Der Campus in Stirling ist mit allem nötigen ausgestattet, was ein Student so braucht: Bank, Drogerie, Supermarkt, Restaurant etc. Also eigentlich kann man die ganze Zeit auf dem Campus leben. Der erste Tag war total aufregend und es war richtig viel los. Gut, dass sie den Sonntag, bevor die Vorlesungen losgingen, noch Zeit hatte in Ruhe auszupacken. Dann ging es auch schon los – die erst Vorlesung. Die erste Woche ist noch ganz im Zeichen der Eingewöhnungsphase durchgeführt worden und man konnte sich in verschiedenste Sportvereine und Clubs der Universität eintragen. Rückblickend muss man sagen, dass die erste Woche schon ganz schön anstrengend war.
Es ist der Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht! Sie hat ihr erstes Semester schon hinter sich und steckt grade in ihrem zweiten Semester. Die Universität gefällt ihr richtig gut und man findet auch schnell neue Freunde. Man kann die Universität nicht mit der Schule vergleichen, da die Vorlesungen zum Beispiel nicht verpflichtend sind und man selber sich im Klaren sein muss, wie man sich am besten seine Zeit einteilt und ob man es für wichtig erachtet die Veranstaltungen zu besuchen. Es gibt Wochen, die richtig anstrengend sind und man gar nicht weiß was man zuerst anfangen soll, doch im Groben und Ganzen ist es auf jeden Fall alles machbar. Trotzdem sollte man darauf achten, dass man genug Abwechslung zum Studium hat. Pauline für ihren Teil hat sich für das Frauenfußballteam und die Musical Gruppe entschieden. So hat sie neben dem Studieren auch Zeit für Sport und Musik!

Während Pauline sich also noch in der Anfangsphase ihres Studiums befindet, ist das Ende des Studiums in Aberdeen für Felix zum Greifen nahe. Mit einem weltweit anerkannten Abschluss aus Großbritannien geht es dann entweder in die Berufswelt oder aber weiter auf dem akademischen Weg in ein Masterstudium, der zumindest in der Fachrichtung Politik und Internationale Beziehungen empfehlenswert ist. Dafür fühlt sich Felix jedoch gut vorbereitet, denn die Uni in Aberdeen bietet exzellente Studienmöglichkeiten. Neben einer hochmodernen Bibliothek und gut ausgestatteten Klassenräumen, zeichnet sich das Studium speziell durch ein enges Professoren-Studentenverhältnis. Einige Dozenten haben Felix durch das gesamte Studium begleitet und somit entwickelte sich natürlich eine deutlich bessere Atmosphäre zum Studieren, da man aus erster Hand von vielen international hoch angesehenen Professoren unterrichtet wird. Als großer Vorteil stellte sich auch die große Internationalität der Universität dar. Während wohl knapp die Hälfte aller Studenten aus dem Ausland kommt, kann dieser Anteil bei einigen Studiengängen, unter anderem Politik und internationale Beziehungen, noch höher sein. Dadurch ist man in der Lage, nicht nur die schottische Kultur kennenzulernen, sondern man findet auch viele Freunde aus ganz Europa.

Das Studium in Schottland ist anders organisiert als in Deutschland. Während man die Kurse des jeweiligen Studienganges belegen muss, ist man auch verpflichtet (zumindest im ersten und zweiten Studienjahr) Kurse aus anderen Bereichen zu wählen. Diese können aus verwandten Studiengängen sein, z.B. andere Sozialwissenschaften, oder man entscheidet sich dafür, neue Sprachen zu lernen bzw. Sprachkenntnisse zu erweitern. In den ersten beiden Jahren des Studiums hat man auch die Möglichkeit, den angestrebten Abschluss noch zu wechseln, falls man sich umentscheidet.

Für das Leben in Schottland sollte man jedoch auch genügend Sparbücher zur Seite haben.
Die Lebenshaltungskosten sind höher als in Deutschland und insbesondere bei Wohnungen ist der Standard auch niedriger im Vergleich. Solchen Umständen sollte man sich durchaus bewusst sein, bevor man das Abenteuer auf sich nimmt. Ein Großteil der Studenten geht deshalb neben dem Studium arbeiten und/oder nimmt Studienkredite auf. Wenn man seine Zeit gut einteilen kann, wird man definitiv auch die Zeit zum Arbeiten finden, denn in Schottland (abhängig vom Studiengang) eher wenig Lehrveranstaltungen und den Großteil des Studiums wird man sich im Selbststudium aneignen.

Also wer sich traut das Abenteuer Auslandsstudium in Angriff zu nehmen, kann ich das nur empfehlen! Natürlich ist es mit viel Arbeit verbunden, aber es ist die Erfahrung wert und ein abgeschlossenes Studium im Ausland, egal wo, öffnet einem viele Türen.
22.02.2016
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Felix auf der Isle of Skye
Pauline auf dem Campus
Stirling Campus
Stirling City und Castle
Aberdeen Uni Campus
Aberdeen City
01/06
Felix auf der Isle of Skye
Titelbild Unser Studium in Schottland
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